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Sonntag, 17. November 2013
Teambuilding, Kuchen und Sport
eva is thinking, 05:41h
An einem Samstag sollte man eigentlich frei haben, sogar wenn man sonst Vollzeit arbeitet - finde ich jedenfalls. Ausnahmen bestaetigen natuerlich die Regel, so auch bei uns dieses Mal: Es war ein Vormittag des Teambildens geplant, mit den Kollegen und den Neuen. Da es hiess, dass die Familien dabei auch erwuenscht und gewollt sind, fanden wir uns in einer grotesken Situation wieder: Die Kinder schliefen noch, als es Zeit war auf zu stehen, denn: Um Viertel nach sechs war es soweit und der Wecker klingelte. Der Kaffee war schnell ausgetrunken, die Kinder nahmen es ueberraschend sportlich. Ich meine, die Lilly ist ja eigentlich ein sehr positive Aufwacher - das heisst, sie freut sich, einen zu sehen und startet ihren Tag normalerweise mit einem Laecheln. Nicht so der kleine Henry. Da muss ich ganz vorsichtig sein - ich fluestere, singe, kuschele - und manchmal habe ich Glueck und er nimmt es gut auf, ohne Weinen und so. Doch heute war alles wunderbar!
Es ging also los, bei fuer uns schon ziemlich kuehlen 18 Grad - ja, ich muss sagen, ich hatte eine Strickjacke an zur langen Hose. Wir fuhren nur ungefaehr 15 Minuten, bis wir am Park ankamen, an dem alles stattfinden sollte. Wie immer waren wir unter den Ersten, die da waren - es waren allerdings keine Familienmitglieder zu sehen, also nur Maenner in Uniform. Na bravo... Kein Wunder, es war ja auch erst halb acht - wenn es nach mir gegangen waere, ich waere auch noch im Bett gewesen. Die Minis und ich sind erstmal zum Spielplatzbereich gelaufen; es war einer von mehreren. Auf dem Weg zu einer groesseren Spielflaeche lief uns eine junge Frau mit einem kleinen Kind entgegen, die natuerlich - wer wuerde sonst um die Uhrzeit dort sein?! - wusste, dass wir auch zu der Gruppe gehoerten. Tatsaechlich war aber noch eine andere Gruppierung da, das waren aber alle Hundemenschen, die einen Parkour fuer ihre Vierbeiner aufbauten. Die junge Frau stellte sich als Linguistin heraus (was fuer ein Zufall!) mit einem finnischen Mann. Ich haette so gerne mich mal mit ihr unterhalten, wie da das Studium in den USA aufgebaut ist und was sie an Theorien und alles kennengelernt hat, aber die Kinder wuselten so wild herum, es war an ein echtes Gespraech kaum zu denken. Sie erzaehlte, dass ihr Kleiner bislang noch nicht spricht, obwohl er schon fast drei Jahre alt ist (sie erziehen ihn nicht bilingual, weil sie kein finnisch spricht - sehr schade!). Anscheinend macht ihre Familie fuer jegliches "Hinterherhinken" des Kleinen (sei es empfunden oder tatsaechlich) ausschliesslich sie verantwortlich. Traurig!
Der Eingang zum Park

Gegen halb neun hing mir der Magen schon ordentlich in den Kniekehlen, also schnappte ich die Kinder und fuhr einfach mal geradeaus - das Mittel der Wahl hier - und fand auch, was ich suchte: Einen Ort mit Fruehstueck! Ich hatte erst woanders gehalten, dann aber festgestellt, dass die erst um 11h aufmachen (wer haette mit solchen Oeffnungszeiten in den USA gerechnet?!), also sind wir - zu Starbucks gegangen! Grosses Hurrah! Die haben mir alles schoen eingepackt, den Kaffee, den Kakao, den griechischen Joghurt und die Sandwiches. Wie ein Traum, der wahr wird!

Wieder zurueck im Park (und bei geradeaus hin und geradeaus zurueck habe ich nicht mal das Navi gebraucht... Man verweichlicht schon mit der Zeit!) habe ich dem Tommy erstmal seinen Kaffee gegeben und dann ging es wieder zurueck zum Spielplatz. Dort kam ich mit einer Mutter ins Gespraech, deren Mann aus England stammt (der Tag der Zufaelle), die empfahl mir einen Kinderklamotten-Secondhand-Laden in der 32nd Street, "Other Mothers" - muss ich mir mal anschauen. Eine andere Dame kam dazu und fragte mich begeistert, wo ich denn her waere - sie hiess Gretchen und fand das ganz grossartig, es mal ganz "deutsch" ausgesprochen zu hoeren (sie war allerdings ueberrascht, als ich ihr sagte, dass es bei uns nicht mehr so der wirklich aktuelle Name ist... Eher ein Klassiker... Aeh...). Was mir aufgefallen ist: Beide Damen waren schon deutlich ueber 40 und hatten Kinder unter einem Jahr alt - ist das heutzutage ueberhaupt noch was Besonderes? Oder ist das ein Indikator fuer eine gewisse Bildungsschicht oder vielleicht sogar den finanziellen Hintergrund?
Gegen halb 12 wurden uns Subway Sandwiches spendiert und ich lernte noch ein paar andere Ehefrauen kennen, die dann doch noch eingetrudelt waren. Jede kam auf mich zu und sagte etwas wie "Ach, wie schoen, dass wir uns endlich kennenlernen, ich habe schon so viel von Dir gehoert" - eine Floskel, die mich aber immer erstmal sprachlos macht. Wer ist diese Frau? Warum weiss ich nicht mal ihren Namen, und - sollte es mich interessieren?? Keine halbe Sunde spaeter waren wir schon wieder auf dem Heimweg - zu Hause angekommen machte die Lilly erstmal ihr laengst ueberfaelliges Schlaefchen.
Airconditioners - wie so haeufig auf einem Dach

Ich hatte mir Kaffee und Kuchen gewuenscht, also fuhren wir los zur "Paradise Bakery", hielten vorher, um das Auto zu waschen (ein Samstagsklassiker). Oder besser: Um es waschen zu lassen! Es ist geradezu unheimlich: Fuer 5 Dollar fahren die Dein Auto erst durch die Waschanlage, dann wienern ein paar Leute im Eilmodus um es herum, um auch wirklich jeden Wassertropfen weg zu polieren... Natuerlich erwarten die nachher ein Trinkgeld, ein Konzept, an das ich mich noch gewoehnen muss. Trotzdem - die Preise sind unheimlich. Fuer 12,99 Dollar haetten wir das Auto aussen UND innen waschen und aussaugen lassen koennen, alles, waehrend man gemuetlich wartet. Im Laden selbst habe ich natuerlich gesehen, wie die auf ihren Schnitt kommen: Ueberall Kinderspielsachen und fies ueberteuerte Getraenke. Ich hatte ja vermutet, dass fuer diese Dumpingpreise da irgendwelche geschlagenen, illegale Mexikaner rumflitzen wuerden, aber es sah zumindest nicht so aus. Naja, Kapitalismus ist ja auch nur eine andere Art der Slaverei, da gibt man doch gerne Trinkgeld...

Wir sind also zum Café weiter gefahren, und ich muss sagen: Der Kuchen war klasse! Ich hatte einen Zimt-Napfkuchen (naja, ein Stueck davon), die Jungs hatten Zimtschnecken und dazu gabs Kaffee und Kakao. Herrlich! Alles Bio und dementsprechend nicht gerade billig, aber das ist ja auch der Grund, warum so viele Amerikaner uebergewichtig sind: Fettes Essen ist einfach billiger als gesunde Sachen (wobei ich natuerlich nicht behaupten moechte, der Kuchen waere obergesund gewesen... Das war eher eine allmeine Bemerkung). Mir hat es jedenfalls sehr gefallen und geschmeckt, da koennte ich mich dran gewoehnen :-)
Immernoch auf der Suche nach einer Kommode haben wir - mal wieder - bei einem Thrift Shop gehalten, der ist sogar bei uns um die Ecke, war uns nur nicht so aufgefallen. Also mit Moebeln war da leider nichts los, aber ich habe fuer die Kleine wunderbare Ledersohlenschuhe gekauft, damit sie in naher Zukunft auch mal draussen wird laufen koennen. Die sind normalerweise nicht wirklich guenstig, aber diese hier haben 4 Dollar gekostet - ach, ich liebe Schnaeppchen!
Wieder Daheim angekommen bin ich fuer ein Stuendchen zum Sport gegangen, ach, ist das herrlich! Es ist beruhigend, zu sehen, dass der Koerper sich doch noch an fruehere Fitness erinnert, auch wenn derzeit kaum was von uebrig ist. Im Vergleich zu letztem Mal ging es schon wieder wesentlich leichter - wunderbar! Der Abend plaetscherte schoen aus, bis ploetzlich Tommys Telefone (Arbeit und privat) beide in einem merkwuerdigen Alarmton im Stil eines Feueralarms schrillten... Da wurden offenbar seit nachmittags zwei Kinder vermisst - und die Polizei schickt Beschreibungen auf die Handys in der Umgebung. Das ist doch mal eine Massnahme! Eines der Kinder ist erst ein Jahr alt - laut Beschreibung um die 30 Pfund schwer. Oje...
Es ging also los, bei fuer uns schon ziemlich kuehlen 18 Grad - ja, ich muss sagen, ich hatte eine Strickjacke an zur langen Hose. Wir fuhren nur ungefaehr 15 Minuten, bis wir am Park ankamen, an dem alles stattfinden sollte. Wie immer waren wir unter den Ersten, die da waren - es waren allerdings keine Familienmitglieder zu sehen, also nur Maenner in Uniform. Na bravo... Kein Wunder, es war ja auch erst halb acht - wenn es nach mir gegangen waere, ich waere auch noch im Bett gewesen. Die Minis und ich sind erstmal zum Spielplatzbereich gelaufen; es war einer von mehreren. Auf dem Weg zu einer groesseren Spielflaeche lief uns eine junge Frau mit einem kleinen Kind entgegen, die natuerlich - wer wuerde sonst um die Uhrzeit dort sein?! - wusste, dass wir auch zu der Gruppe gehoerten. Tatsaechlich war aber noch eine andere Gruppierung da, das waren aber alle Hundemenschen, die einen Parkour fuer ihre Vierbeiner aufbauten. Die junge Frau stellte sich als Linguistin heraus (was fuer ein Zufall!) mit einem finnischen Mann. Ich haette so gerne mich mal mit ihr unterhalten, wie da das Studium in den USA aufgebaut ist und was sie an Theorien und alles kennengelernt hat, aber die Kinder wuselten so wild herum, es war an ein echtes Gespraech kaum zu denken. Sie erzaehlte, dass ihr Kleiner bislang noch nicht spricht, obwohl er schon fast drei Jahre alt ist (sie erziehen ihn nicht bilingual, weil sie kein finnisch spricht - sehr schade!). Anscheinend macht ihre Familie fuer jegliches "Hinterherhinken" des Kleinen (sei es empfunden oder tatsaechlich) ausschliesslich sie verantwortlich. Traurig!
Der Eingang zum Park

Gegen halb neun hing mir der Magen schon ordentlich in den Kniekehlen, also schnappte ich die Kinder und fuhr einfach mal geradeaus - das Mittel der Wahl hier - und fand auch, was ich suchte: Einen Ort mit Fruehstueck! Ich hatte erst woanders gehalten, dann aber festgestellt, dass die erst um 11h aufmachen (wer haette mit solchen Oeffnungszeiten in den USA gerechnet?!), also sind wir - zu Starbucks gegangen! Grosses Hurrah! Die haben mir alles schoen eingepackt, den Kaffee, den Kakao, den griechischen Joghurt und die Sandwiches. Wie ein Traum, der wahr wird!

Wieder zurueck im Park (und bei geradeaus hin und geradeaus zurueck habe ich nicht mal das Navi gebraucht... Man verweichlicht schon mit der Zeit!) habe ich dem Tommy erstmal seinen Kaffee gegeben und dann ging es wieder zurueck zum Spielplatz. Dort kam ich mit einer Mutter ins Gespraech, deren Mann aus England stammt (der Tag der Zufaelle), die empfahl mir einen Kinderklamotten-Secondhand-Laden in der 32nd Street, "Other Mothers" - muss ich mir mal anschauen. Eine andere Dame kam dazu und fragte mich begeistert, wo ich denn her waere - sie hiess Gretchen und fand das ganz grossartig, es mal ganz "deutsch" ausgesprochen zu hoeren (sie war allerdings ueberrascht, als ich ihr sagte, dass es bei uns nicht mehr so der wirklich aktuelle Name ist... Eher ein Klassiker... Aeh...). Was mir aufgefallen ist: Beide Damen waren schon deutlich ueber 40 und hatten Kinder unter einem Jahr alt - ist das heutzutage ueberhaupt noch was Besonderes? Oder ist das ein Indikator fuer eine gewisse Bildungsschicht oder vielleicht sogar den finanziellen Hintergrund?
Gegen halb 12 wurden uns Subway Sandwiches spendiert und ich lernte noch ein paar andere Ehefrauen kennen, die dann doch noch eingetrudelt waren. Jede kam auf mich zu und sagte etwas wie "Ach, wie schoen, dass wir uns endlich kennenlernen, ich habe schon so viel von Dir gehoert" - eine Floskel, die mich aber immer erstmal sprachlos macht. Wer ist diese Frau? Warum weiss ich nicht mal ihren Namen, und - sollte es mich interessieren?? Keine halbe Sunde spaeter waren wir schon wieder auf dem Heimweg - zu Hause angekommen machte die Lilly erstmal ihr laengst ueberfaelliges Schlaefchen.
Airconditioners - wie so haeufig auf einem Dach

Ich hatte mir Kaffee und Kuchen gewuenscht, also fuhren wir los zur "Paradise Bakery", hielten vorher, um das Auto zu waschen (ein Samstagsklassiker). Oder besser: Um es waschen zu lassen! Es ist geradezu unheimlich: Fuer 5 Dollar fahren die Dein Auto erst durch die Waschanlage, dann wienern ein paar Leute im Eilmodus um es herum, um auch wirklich jeden Wassertropfen weg zu polieren... Natuerlich erwarten die nachher ein Trinkgeld, ein Konzept, an das ich mich noch gewoehnen muss. Trotzdem - die Preise sind unheimlich. Fuer 12,99 Dollar haetten wir das Auto aussen UND innen waschen und aussaugen lassen koennen, alles, waehrend man gemuetlich wartet. Im Laden selbst habe ich natuerlich gesehen, wie die auf ihren Schnitt kommen: Ueberall Kinderspielsachen und fies ueberteuerte Getraenke. Ich hatte ja vermutet, dass fuer diese Dumpingpreise da irgendwelche geschlagenen, illegale Mexikaner rumflitzen wuerden, aber es sah zumindest nicht so aus. Naja, Kapitalismus ist ja auch nur eine andere Art der Slaverei, da gibt man doch gerne Trinkgeld...

Wir sind also zum Café weiter gefahren, und ich muss sagen: Der Kuchen war klasse! Ich hatte einen Zimt-Napfkuchen (naja, ein Stueck davon), die Jungs hatten Zimtschnecken und dazu gabs Kaffee und Kakao. Herrlich! Alles Bio und dementsprechend nicht gerade billig, aber das ist ja auch der Grund, warum so viele Amerikaner uebergewichtig sind: Fettes Essen ist einfach billiger als gesunde Sachen (wobei ich natuerlich nicht behaupten moechte, der Kuchen waere obergesund gewesen... Das war eher eine allmeine Bemerkung). Mir hat es jedenfalls sehr gefallen und geschmeckt, da koennte ich mich dran gewoehnen :-)
Immernoch auf der Suche nach einer Kommode haben wir - mal wieder - bei einem Thrift Shop gehalten, der ist sogar bei uns um die Ecke, war uns nur nicht so aufgefallen. Also mit Moebeln war da leider nichts los, aber ich habe fuer die Kleine wunderbare Ledersohlenschuhe gekauft, damit sie in naher Zukunft auch mal draussen wird laufen koennen. Die sind normalerweise nicht wirklich guenstig, aber diese hier haben 4 Dollar gekostet - ach, ich liebe Schnaeppchen!
Wieder Daheim angekommen bin ich fuer ein Stuendchen zum Sport gegangen, ach, ist das herrlich! Es ist beruhigend, zu sehen, dass der Koerper sich doch noch an fruehere Fitness erinnert, auch wenn derzeit kaum was von uebrig ist. Im Vergleich zu letztem Mal ging es schon wieder wesentlich leichter - wunderbar! Der Abend plaetscherte schoen aus, bis ploetzlich Tommys Telefone (Arbeit und privat) beide in einem merkwuerdigen Alarmton im Stil eines Feueralarms schrillten... Da wurden offenbar seit nachmittags zwei Kinder vermisst - und die Polizei schickt Beschreibungen auf die Handys in der Umgebung. Das ist doch mal eine Massnahme! Eines der Kinder ist erst ein Jahr alt - laut Beschreibung um die 30 Pfund schwer. Oje...
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