Arizona: 2013-11-14
Donnerstag, 14. November 2013
Schlaefchen, Spielplatz und Chily's
Der Tag fing an, und es hatte sich tatsaechlich auf erquickliche 27 Grad abgekuehlt! Wenn man das so nennen moechte... Zumindest in der Wohnung war es wieder ertraeglicher. Die Entscheidung war einfach: Raus zum Spielplatz! Doch vorher sollte die Lilly natuerlich ihr Nickerchen machen - es wurde nichts um 10, nichts um 11, nichts um 12... Aber da gab es eine Ueberraschung: Nachdem der Tommy schon um 6h zur Arbeit gegangen war, klopfte er doch tatsaechlich kurz vor 12h an der Tuer! Ich freute mich schon, dass er den Mittag mit uns verbringen wuerde, aber leider kam er nur, um seine Ausgeh-Uniform aus und die normale Uniform anzuziehen. Na, immerhin. Die Nacht hatte ich einen schlimmen Gedanken: Ich glaube, ich habe zu Hause nicht den Wasserboiler in der Kueche ausgemacht - wohl aber alles Wasser aus den Leitungen rausgelassen... Natuerlich sagt mir der gesunde Menschenverstand, dass sich so ein Geraet vermutlich selbst ausschaltet oder aber inzwischen - wir sind ja schon 2 Wochen weg - alles schon abgebrannt waere, wenn da was passieren wuerde... Trotzdem ein bloedes Gefuehl. Ich wuenschte, ich haette die Sicherungen komplett ausgemacht (bis auf die fuer die Heizung natuerlich). zum Glueck hatte ich morgens meinen Vater am Telefon, der mir versichern konnte, dass solche Geraete immer einen Wasserspeicher haben - also heist es einfach nur umsonst auf; da kann ich gut mit leben.

Mittags war es endlich soweit: Die Lilly gab auf und schlief ein, und ich - ich legte mich einfach dazu und hielt auch ein Mittagsschlaefchen! Ich war so fertig von den letzten Naechten, die waren einfach zu kurz, zu heiss und zu oft unterbrochen. Normalerweise mache ich das ja nicht, denn, wie vielleicht jeder mit Kindern nachvollziehen kann, es gibt ja kaum einen entspannenderen Moment als den, an dem die Kinder schlafen. Dieser Augenblick, an dem diese Daueranspannung, der staendige Gedankenkreisel um das Kind kurz nachlaesst und man - alleine! - auf Toilette gehen, einen Kaffee trinken oder einfach nur mal so dasitzen kann... (Meistens endet es ja dann doch damit, dass man irgendwas im Haushalt macht, aber immerhin.) Das verpasse ich normalerweise sehr ungerne fuer ein Schlaefchen, aber manchmal muss es ch eben sein. Nach einer Stunde (!) sind wir dann aufgewacht, erfrischt und erholt. Der Henry hat die ganze Zeit vor dem Fernseher gesessen, na, es kann ja nicht alles klappen wie geplant.



Auf dem Spielplatz war es wirklich nett diesmal, die Temperatur war perfekt und der Henry spielte mit einem kleinen Jungen, der - zu Henrys Verzueckung! - ein Toy Story T-Shirt trug. Es war zu suess, die beiden zu beobachten: "Hello, my name is Trevor!" - "Hello, my name is Henry!". Und dann ging das Gerenne schon los. Der Junge war ein richtiger Wirbelwind, aber der Henry steht dem ja in nichts nach. Es ist gut, wenn er mal so richtig "die Sau rauslassen" kann. Trevor lief also zu einem anderen Jungen und versuchte, ihm dessen Fahrrad abzunehmen! Seine Mutter sah das und rief ueber den ganzen Spielplatz - seinen vollstaendigen Namen! Ich verstehe das nicht, was das soll - was soll das signalisieren? Extra Aerger, wenn man statt dem Vornamen gleich den Zweitnamen UND den Nachnamen des Kindes sagt?

Wieder zu Hause ging es fuer den Kleinen erstmal in die Wanne,, die Lilly schlief Dank ihres spaeten Schlaefchens erst auf dem Nachhauseweg ein. Auf dem Spielplatz hatte sie versucht, ihren Buggy selbst rumzuschieben, was auch gut klappte - bis sie immer irgendwann im Sand steckenblieb und das sie - milde gesagt - ziemlich verstimmte. Aber jetzt schlief sie; der Henry war in der Wanne, also setzte ich mich alleine aufs Sofa - herrlich! Kurz nach sechs kam auch schon der Tommy nach Hause, und da es schon die Monatsmitte ist, beschlossen wir, einfach mal Essen zu gehen :-)

Wenn man in den USA essen geht, muss man gleich zu allererst beachten: Nicht einfach reingehen und hinsetzen, nein: Man wartet freundlich im Eingangsbereich und zwar auf - in der Regel - eine Dame, die einen fragt, wie viele Personen in der Gruppe sind und dann gehts erst zu einem Tisch, den die dann aussucht. Wir liefen vom Parkplatz an mehreren Restaurants vorbei und landeten schliesslich im "Chilly's" - einer Art Sportsbar mit gehobenerem Fast Food. Also mit Fernsehern an der Wand, in denen irgendwelche Sportgeschichten laufen. Ich bestellte mir eine "Fajita", das heisst, ich bekam eine Ansammlung verschiedener Zutaten, die ich mir dann selbst nach Belieben in eine, Teigfladen einwickeln konnte - lecker! Die Kinder assen, waren aber schon deutlich angeschlagen um die Uhrzeit. Besonders der mittagsschlaflose Henry war wirklich muede, also sind wir ziemlich flott wieder gefahren. Insgesamt war der Service echt schnell, ich glaube, die laengste Zeit haben wir gewartet, bis uns jemand hingesetzt hat. Es war nicht viel los dort, zumindest waren noch einige Tische frei; ich muss sagen, dass ich diese Hingesetztwerdensache ziemlich albern finde. Bei den Preisen in der Karte muss man auch im Hinterkopf behalten: Wie im Supermarkt werden nur die Preise ohne Steuern angegeben, es ist ueblich, mindestens 10, eher 15 Prozent der Endrechnung den Kellnern als Trinkgeld zu geben. Kein Wunder also, dass hier alle mit Kreditkarte bezahlen! Man muesste mit Bargeld ja dauernd rechnen, eher laestig. Warum die die Steuern nicht einfach schon mit angeben? Ich glaube kaum, dass die sich staendig aendern, und auch grosse Konzerne koennten doch - wenn sie in verschiedenen Staaten der USA vertreten sind, die vielleicht tatsaechlich unterschiedliche Umsatzsteuern erhoben haben - unterschiedliche Etiketten drucken; ist das wirklich so ein grosser Aufwand?! Auf den Supermarktrechnungen scheint es zumindest hier 2 unterschiedliche Steuern zu geben, einmal 2, dann 8,3 Prozent. Naja, geht ja noch! Morgen moechte der Tommy zur Arbeit laufen, damit wir ihn vielleicht vor Ort zu seiner Mittagspause treffen koennen - ich hoffe, das klappt alles. Ich hoffe, ich verfahre mich nicht mit den Kindern im Auto...
Das waere wirklich aetzend.

... link (0 Kommentare)   ... comment