Arizona: 2013-11-08
Freitag, 8. November 2013
Ameisen, Spielplatz und noch mehr Ameisen!
Ein neuer Tag brach an in unserem Sonnenparadies!
Der Himmel war blau, die Sonne schien, die Sonnencreme war aufgetragen und los gings Richtung Spielplatz!
Ja, es droht ein wenig eintoenig zu werden hier - aber die Frage ist ja, was man so macht als Mama mit einzigem Job Kinder und Haushalt? Ohne Auto und groessere Geldmengen zur Verfuegung?
Ja, da bleibt nicht mehr viel uebrig.

Wir sind also zum Spielplatz gelaufen - vorbei an den beigen Haeusern, auf dem abgelaufenen Fussweg und den zugesteinten Vorgaerten. Doch - nicht alle sind mit Steinen aufgefuellt! Ein Garten hat tatsaechlich ein ungefaehr Handflaechen-grosses Loch, das mir gestern das erste Mal aufgefallen ist. Wir haben also einen Moment angehalten, aber wirklich nur einen ganz kurzen, denn: Diese Dinger sind einen guten Centimeter lang! Und irgendwie waren die nicht vertrauenswuerdig. Wenn ich da schon gewusst haette, dass ich spaeter noch mit Ameisen zu tun haben wuerde...



Es ging also weiter, immer geradeaus, dann nach rechts in den Park und ab auf die Spielwiese. Der Henry sollte sich ja inzwischen auch ein wenig auskennen, es ist so suess: Jedes Mal, wenn wir zum Spielplatz laufen, fragt er (der Spielplatz schon DIREKT vor uns!), ob wir denn dorthin gehen koennten, bittebitte! Das Leben ist doch irgendwie unberechenbar fuer so einen Mini. Er rannte also los, ich setzte mich auf die Bank und stellte die schlafende Lilly neben mich in den Schatten. Woran es lag, weiss ich nicht, denn es war die gleiche Urzeit wie immer, aber es war bald viel mehr los als sonst. Es war allerdings auch schon wieder etwas waermer als die letzten Tage - ob unter 25 Grad hier wirklich nichts mehr geht?!

Es kam also wieder die Oma von letztens mit dem kleinen Jungen, dann ein Paar mit kleinem Maedchen und noch kleinerem Jungen und dann eine Mutter mit einem grossen Down Syndrom Jungen mit Jessie-Puppe, der sich sofort auf die Schaukel setzte und ueber eine Stunde (zumindest bis wir gingen) nicht mehr verliess und vor sich hin sang. Was alle vereinte, ausser, dass sie auf dem gleichen Spielplatz waren? Die unglaublichen (natuerlich riesigen) Getraenkebehaelter MIT STROHHALM. Ist es etwa unhoeflich, einfach aus einer Flasche zu trinken? Ich finde jedenfalls, dass es unglaublich komisch aussieht, wenn jeder dauernd an einem Strohhalmgetraenk haengt. (Wir hatten ja eine Wasserflasche mit, vermutlich sind wir gleich aufgefallen...!).

Das Paar mit den zwei Kindern hatte wohl schon ihre Erfahrungen mit der Tochter gemacht: Sie rannte gleich auf Henry zu und liess ein lautes "Aaah!" verlauten, was dazu fuehrte, dass ihre Eltern beide fast unison ein "Be nice!!" ausriefen. Dann erzaehlte sie dem Henry, dass sie schon 5 sei, wurde von ihrem Vater aber gleich korrigiert: Sie war erst 4. Oha! Waehrend die Kinder eher durchschnittlich aussahen, war sie eine superduenne Dame im Gothic-Outfit (blickdichte, schwarze Strumpfhosen bei ueber 25 Grad am Himmel? Ernsthaft?!) und er sah aus wie ganz viele Maenner hier: Sonnenbrille, Goatee, Schlabberjeans und Sneakers. Es faellt mir schwer, die Maenner auseinander zu halten...

Es erschien also noch einer, dismal mit Sohnemann in SpongeBob-T-Shirt (was der Henry gleich begeistert kommentierte: "Mama, kuckma, ein Bonschbopp!"). Sogar der trug eine Sonnenbrille (wenigstens noch keinen Goatee...). Die beiden Jungs sahen sich und gleich gings los: Rauf die Leiter, runter, rauf, Rutsche runter, dreimal um den Mast... Der Vater kam also rueber und wir wechselten ein paar nette Worte, bis - ja, bis er ploetzlich quer ueber den Spielplatz flitzte! Ich konnte erst nicht sehen, was los war, als ich mich aber nach rechts lehnte, war es mir offensichtlich: SpongeBob hatte am Spielplatzrand die Hosen herunter gelassen und pieselte freimuetig auf die Wiese! Von da an war er Henrys uneingeschraenkter Held. Er rannte gleich zu mir um mir die guten Neuigkeiten zu erzaehlen, hachja. Ich bin ja froh, dass er nicht auch gleich vor lauter Freude die Hosen runtergelassen hat...

Waehrendessen wachte die Lilly auf und ich setzte mich mit ihr in den Sand, wo sie mit den Fuessen scharrte und ihren Spass hatte. Eigentlich wollte ich ja schon laengst auf dem Heimweg sein, aber der Henry hatte so einen Spass, wir blieben dann doch noch laenger - irgendwie muss die Faktor 70+ Sonnencreme ja auch ihren Job machen. Doch irgendwann war es dann doch Zeit zu gehen, immerhin sind 20 Minuten Heimweg doch etwas und ich moechte wirklich nicht, dass mir der Henry unterwegs schlapp macht und ich ihn dann auch noch schleppen muss. Ich fing also die Lilly ein und rief den Kleinen, der natuerlich erstmal nicht kommen wollte... Ich habe also die Kleine hingesetzt (so schnell ist sie ja noch nicht) um ihn einzusammeln - da war die Lilly schon ins Gras gekrabbelt. Egal, moechte man denken, doch wie ich gleich sehen musste, war sie in eine Ameisenstrasse geraten... Ich habe sie also ein wenig hektisch hochgenommen, den Fuss (in FlipFlops) natuerlich selber drin... Sie bekam einen Biss ab, mein Fuss hatte leider nicht so viel Glueck: Ich bin schon ziemlich zerstochen worden (es juckt immernoch, ich bin aber auch etwas empfindlich mit sowas). Dabei waren die eigentlich ganz klein, eher so wie die bei uns. Ich habe inzwischen gelesen, dass es in Arizona 318 verschiedene Ameisenarten gibt - und das sind nur die, die es schon immer hier gab (vielleicht gibt es in Terrarien noch mehr).

Aua aua! Aber es war ja kein Skorpion, vor denen mich der nette Herr im Flugzeug hierher so freundlich gewarnt hat... Da fuehlt man sich doch gleich zu Hause! Abends brachte der Tommy Pizza mit, das war nett und lecker - soviel zum Wenigeressen...
Die Kinder waren ordentlich geschafft, das ist doch mal was - nichts spricht gegen einen frueheren "Mama-Feierabend" (leider in der Regel gefolgt von einem fruehen Morgen am naechsten Tag... Aber egal: Das Hier und Jetzt war gut :-) )

... link (0 Kommentare)   ... comment